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Napoleonzimmer

Auch das „türkische“ Schlafzimmer der Herzogin Karoline Amalie, der zweiten Frau Herzog Augusts, genannt. Napoleon Bonaparte war mehrfach in Gotha und bewohnte bei seinem Aufenthalt im Jahr 1807 für einige Stunden die Wohnung Karoline Amalies. Später bewahrte man hier einige Erinnerungsstücke an Kaiser Napoleon I. (1769-1821), was zu der Namensgebung Napoleonzimmer führte.

Der 1798/99 eingerichtete Raum gehört zu den bemerkenswertesten Raumschöpfungen des deutschen Klassizismus. Ursprünglich waren die Wände mit einer dunkelgrünen, in sich gestreiften Seide bespannt. Das heutige Erscheinungsbild prägt eine englische Tapete, die vermutlich zwischen 1895 und 1900 von der Londoner Manufaktur Arthur Sanderson & Sons geliefert wurde. Die Wandgestaltung des Alkovenportals und der Türumrahmungen zeigt eine orientalisch anmutende Pracht mit Halbmonden und Säulen. Die Decke wird von zwei Halbmonden gegliedert, die in zwei Segmenten den Blick auf einen Himmel mit Sonne und Mond freigeben, die, passend für ein Schlafzimmer, Tag und Nacht symbolisieren.Himmel mit Sonne und Mond freigeben, die, für ein Schlafzimmer passend, Tag und Nacht symbolisieren.

Das hier gezeigte Mobiliar gehört nicht zur Originalausstattung. Es stammt zum Teil aus der berühmten Wiener Möbelwerkstatt von Joseph Ulrich Danhauser (1780-1829). In dem prunkvollen Empirebett starb 1844 Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha (1784-1844), der 1817 Luise (1800-1831), das einzige Kind Herzog Augusts, geheiratet hatte.